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 Marie, die Imkerin

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Nerina
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Nerina


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Marie, die Imkerin Empty
BeitragThema: Marie, die Imkerin   Marie, die Imkerin Icon_minitimeFr 31 Jul 2009, 01:35

Dem müßigen Spaziergänger in der näheren Umgebung Duckbergs mag sich von Zeit zu Zeit ein hübscher Anblick bieten: Eine junge Menschenfrau, die wie ein leibhaftig gewordener Sommersegen Levonars durch Wiesen, Auen und Gärten geht, einen großen Korb mit Blumen in der Hand. Sie trägt den Glanz der Sonne auf ihrer pfirisichfarbenen Haut. In den weizenblonden dicken Zöpfen stecken kleine weiße Blumen. Ein einfaches, hellblaues Leinenkleid umspielt ihre recht weiblichen Formen. Ihr offenes Gesicht, die kleinen Lächfältchen um die himmelblauen Augen, die fast immer lächelnden, schön geschwungenen Lippen - Fleisch gewordener Traum eines städtischen Malers, der sich nach den Schönheiten des Landlebens sehnt.

Wird sie angesprochen, antwortet sie freundlich und sehr bemüht - aber schnell wird klar, daß ihre Auffassungsgabe begrenzt und ihr Gedächtnis kurz ist. Mit der grenzenlosen Naivität eines achtjährigen Bauernmädchens auf dem Jahrmarkt schaut sie Fremde staunend an. Ohne Scham zeigt sie auf ungewöhnliche Körpermerkmale ("Du hast aber rote Haare - darf ich die einmal anfassen?"), spricht Offensichtliches mit großer Ernsthaftigkeit aus ("Deine Rüstung glänzt so schön, aber ich fände es ja sehr unbequem, in Blechkleidern herumzulaufen! Was machst Du, wenn es zwischen den Beinen juckt?") und bringt mit ihrer erschreckenden Gutgläubigkeit das Herz selbst des härtesten Gauners zum Schmelzen ("Und Du glaubst wirklich, daß dieses Kleid aus unsichtbarem Faden mir steht?").

Marie ist unter den Dorfbewohnern gut gelitten. Sie zeigt sich oft hilfsbereit und mitfühlend. Mit ihren Bienen ist sie sehr verbunden, sie spricht mit ihnen ernsthaft und freundlich wie mit allen anderen Wesen auch. Zur Honigernte überredet sie die Bienenvölker, den Stock für eine kurze Weile zu verlassen - anders als alle anderen Imker muß sie ihre Bienenvölker nicht töten, um an den Honig zu kommen. Ausschwärmenden Völkern erklärt sie leise und geduldig, wo ihr neuer Stock aufgestellt wurde. Ihre Bienenstöcke sind längst zahlreicher, als sie zählen kann. Und niemand weiß wirklich, wie viele es sind. Auch braucht sie weder Schutzhut noch Pfeife, wenn sie sich den Stöcken nähert. "Die Bienen haben mir etwas gesagt!" verkündet sie strahlend die Ergebnisse eines Arbeitstages. Und oft erzählen die Bienen erstaunlich wahre Dinge, so z.B. wie das Wetter in drei Tagen sein wird, ob ein Ungeborenes männlich oder weiblich ist und wieviele Lämmer die Schafe von Duckberg in diesem Jahr werfen werden.

Marie lebt zusammen mit ihren beiden Kindern Shirin und Jewin in einer kleinen, bescheidenen Hütte am Rand von Duckberg. Während Shirin, ihre vierjährige Tochter, eindeutig vollständig menschliches Blut hat, deuten die mehr als spitzen Ohren und die schlanke, hochgewachsene Gestalt von Jewin, ihrem zehnjährigen Sohn darauf hin, daß durchaus auch Elfen den Segen Levonars spüren können, der Marie umgibt. Keiner der beiden Väter lebt in Duckberg und Marie kann sich beim besten Willen auch nicht mehr daran erinnern, wie ihre Namen waren, aber die kleine Familie ist auch ohne Väter glücklich. Die etwas planlose Fürsorge, die Marie ihren Kindern angedeihen läßt und die wenig strenge Erziehung führen zu einem kunterbunten Chaos in der kleinen Hütte, aber niemals ist eines der Kinder hungrig, frierend, ungetröstet oder ungeliebt zu Bett gegangen. Shirin folgt ihrer Mutter mutig überall hin und Jewin, dessen kluger Geist schon jetzt mehr von der Welt versteht als Marie, würde sie ohne zu Zögern mit seinem Leben verteidigen.

Marie liefert Honig, Met, Honiglikör und Honigbonbons und andere Imkerprodukte wie Wachs, Blütenpollen und Propolis an das Herrenhaus und nach Gol´dra. Seit Jewin ein wenig rechnen kann und beim Handeln die Münzen nachzählt, hat die Familie am Ende des Jahres sogar das eine oder andere Goldstück übrig.
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